Samstag 04.06.2016
Ein Tief hängt über Bayern, warme Luft saugt sich voll mit Feuchtigkeit, unglaublich viel Regen kommt dann auf einem Schlag runter. In Simbach gab es verheerende Überschwemmungen allein durch Starkregen. Sieben Menschen starben in den Fluten. Normalerweise ist es mir Wurst wenn der Wetterbericht Gewitter ansagt, doch irgendwie haben mich die Schreckensmeldungen verunsichert, mit anderen Worten ich trau mich nicht zum Wandern in die Berge.
Im Norden Bayerns soll es besser sein, ab nach Norden.
In Neuburg a.d. Donau stelle ich das MüWo am kostenlosen Wohnmobilstellplatz direkt ander Donau ab.
Den Urdonau Radweg Track lade ich mir auf das Handy, fahre dann erstmal Richtung Innenstadt dann die Donau entlang. Das Wetter ist perfekt, ich bin natürlich wieder viel zu warm angezogen, doch die Jacke ist schnell im Rucksack verstaut. Gemütlich radle ich durch die Auenwälder, es wird richtig heiß, ich ärgere mich weil ich mein Kappi vergessen habe.
An einem Bach stelle ich das Rad ab und schaue angestrengt in den Wasserlauf, vielleicht entdecke ich einen Eisvogel, die Kamera ist scharf. Doch nichts. Mal schauen wie es oben an der Donau aussieht. Die Kamera lasse ich am Rad, denke nicht das da was interessantes ist.
Ich kraxle den Damm rauf, ein paar Enten flattern aufgescheucht davon, und dann bleibt die Zeit stehen.... für mich und seine Majestät den Eisvogel, für eine Sekunde starren wir uns an, er auf einem festgehakten Treibholzbaum, ich in Schockstarre am Ufer, mir kommt die Sekunde lang vor, so viele Gedanken auf einmal,..... wow ist der schön... verdammt mein Fotoapparat...bleib doch noch sitzen... ich... weg ist er.. ich mag den Eisvogel.
Dann ist der Weg gesperrt, wegen Baustelle. auf einem Feldweg keuche ich den Berg rauf, fahre eine Zeitlang auf der Straße Richtung Riedensheim, kurz vor dem Dorf biege ich wieder ab in den Donauradweg. Am Finkenstein Aussichtsfelsen raste ich. Es regnet leicht, doch nur kurz, dann kommt wieder die Sonne. Sehr schöner Blick über das Donautal von hier.
Zurück nach Neuburg im Erdanziehungsmodus. Ich schaue mir noch das Schloss Neuburg an, aber nur von außen, 7,50 € würde der Eintritt kosten, sorry, da krieg ich ja fast schon ein Mittagessen. Apropo essen, langsam könnte ich was vertragen. Neben dem Schloss ist gerade so eine Art Jahrmarkt, eine Fahrradversteigerung läuft da, lauter Schrott, viele Fressbuden, es duftet, mein Magen knurrt, schnell zum MüWo, Brotzeit machen.
Sonntag 05.06.2016
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hat ist den Wolken am Morgen der Saft ausgegangen. Wieder schwinge ich mich auf das Rad ins Herz des Altmühltaler Naturparks. Bei Riedensheim rechts weg in die Wälder.
An einem Weiher beim alten Forsthof lasse ich das Rad stehen und wandere ein Stück in den Wald hinein. Schon nach ein paar Schritten steht ein Reh ungefär 100m vor mir. Ich versteinere - das Reh grast weiter - in super Zeitlupe greife ich nach dem Fotoapparat in der Umhängetasche - das Reh stutzt, hebt den Kopf - ich versteinere - das Reh grast weiter - in super, super Zeitlupe ziehe ich an dem Fottoapparat in der Umhängetasche - das Reh grast weiter - der Fotoapparat hat sich verhakt, ich ziehe an, ein Ruck und er ist frei - das Reh hebt den Kopf und läuft weg. Als es in sicherer Entfernung ist bellt es in typischer Rehmanier.
Nach einer Rundwanderung durch den Forst fahre ich über Bergen - Gietlhausen und Ziegelau wieder zurück nach Neuburg. Kurz nach Mittag breche ich auf nach Hause.
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